die 3 Phasen des Cannabis-Entzugs

Das passiert nach dem letzten Joint!

Nach der optimalen Vorbereitung geht es nun darum, die 3 Phasen des Cannabis-Entzugs zu verstehen! Die Vorbereitung bringt dir nichts, wenn du nicht nachvollziehen kannst, warum du dich am Anfang, in der Mitte und am Ende des Cannabis-Entzugs komplett unterschiedlich fühlst. Sobald du das verstanden hast, wird die Angst vor dem Cannabis-Entzug und der neuen Situation verfliegen und deinem neuen Leben steht nichts mehr im Weg!

1. Was sind die 3 Phasen des Cannabis-Entzugs?

Die 3 Phasen des Cannabis-Entzugs sind bestimmte Zeiträume, in denen du dich unterschiedlich fühlst, anders denkst und die Wahrnehmung deiner jetzigen Situation eine andere ist.

Jedes Mal, wenn du in der nächsten Phase angekommen bist, treten andere Besonderheiten auf, sowohl körperlich als auch psychisch. Das hat das AZK-Team vor 15 Jahren herausgefunden und bestätigt sich jeden Tag aufs neue in unserer Community!

Die 3 Phasen des Enzugs, bestehen aus der Entgiftungsphse (ca. Tag 1-5), der Bewältigungsphase (ca. Tag 5-21) und der Realisationsphase (ca. Tag 21-49).
Inhaltsverzeichnis
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2. Wie lange dauern die 3 Entzugsphasen?

Die 3 Phasen des Cannabis-Entzugs dauern im Durchschnitt sieben Wochen. Es kommt natürlich darauf an, wie viel und wie lange du schon kiffst. Zusätzlich spielen auch Faktoren wie dein Stoffwechsel eine Rolle und wie du aktiv dazu beiträgst, das THC schneller aus deinem Körper zu bekommen.

Die 3 Phasen treffen nicht bei Kiffern ein, die erst seit kurzem regelmäßig Cannabis konsumieren. Die Begeisterung der 3 Phasen ist nur bei Dauerkiffern groß, die mindestens 1 Jahr regelmäßig gekifft haben.

Wenn du deinen Stoffwechsel täglich anregst, kannst du auch schon vor den 7 Wochen wieder ausgeglichen durchs Leben gehen. Das liegt ganz bei dir und deinem Willen, wie stark du den Entzug verkürzen willst.

Um herauszufinden, ob du kein THC mehr im Körper hast, kannst du einfache Drogentests online bestellen und zur Überprüfung verwenden.

3 Phasen Kiffen aufhören Infografik

3. Wie laufen die einzelnen Entzugsphasen ab?

Bevor ich dir die 3 Phasen des Entzugs genauer erkläre, musst du folgendes verstehen: Jeder Kiffer ist anders und folgende Faktoren spielen eine Rolle:

Diese Faktoren sind entscheidend für die folgenden Besonderheiten, die während der 3 Entzugsphasen auftreten können. Daher können die Besonderheiten bei starkem oder minimalem Konsum abweichen. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es aber kaum jemanden gibt, der die 3 Phasen nicht als optimalen Leitfaden während des Entzugs ansieht.

Als ich nach knapp 12 Jahren mit dem Kiffen aufgehört habe, konnte ich fast die Uhr danach stellen. Die 3 Phasen des Cannabis-Entzugs waren die Rettung für mich, weil ich endlich wusste, was wann passiert. So konnte ich mich darauf einstellen und bin endlich nicht mehr rückfällig geworden. Das ist ja meistens der Grund, warum viele während des Cannabis-Entzugs aufgeben. Man weiß nicht, warum man sich so fühlt, wie man sich fühlt und ist mit der Situation überfordert.

4. Die Entgiftungsphase (Phase 1 | ca. Tag 1-5)

Die Entgiftungsphase beginnt an dem Tag, nachdem du das letzte Mal Marihuana konsumiert hast. In dieser Phase passieren viele Dinge in deinem Kopf, jedoch noch mehr in deinem Körper. Der Mythos, dass Cannabis nicht körperlich abhängig machen kann, ist einfach falsch. Wir aus dem Team haben es alle selbst erlebt und hunderte unserer Mitglieder aus der Community berichten uns dies regelmäßig.

In dieser Phase geht es grob gesagt darum, dass dein Körper kein THC mehr zugeführt bekommt und deine Rezeptoren damit völlig überfordert sind. Daraus ergeben sich vorübergehende Entzugserscheinungen.

Zudem beginnt sich dein Stoffwechsel zu verändern und das jahrelang konsumierte THC und die dazugehörigen Giftstoffe werden ab jetzt von deinem Körper versucht auszuscheiden.

Daher schwitzen die meisten Ex-Langzeitkiffer in der ersten Cannabis-Entzugsphase meistens sehr stark. Zu Beginn des Entzugs kannst du mit einer milden bis starken Reaktion deines Körpers rechnen.

Du musst dir deshalb aber keine Sorgen machen. Das klingt alles erstmal etwas heftig, aber es ist nicht so schlimm, wie es klingt. Körperlich hast du das Schlimmste nach durchschnittlich 5 Tagen hinter dir.

Mit rezeptfreien Präparaten, Hausmitteln und Tipps kannst du das Schwitzen und auch die ca. 40 anderen möglichen Entzugserscheinungen reduzieren oder auch komplett verschwinden lassen. Wie das funktioniert, erklären wir dir in unserem Onlineprogramm.

Entgiftungsphase des Cannabis-Entzugs

5. Die Bewältigungsphase (Phase 2 | ca. Tag 5-21)

Die Bewältigungsphase (Depressionsphase) beginnt im Durchschnitt mit dem 5. Tag nach dem letzten Joint. Sie war für mich die schwierigste Phase, weil ich psychisch einiges verarbeiten musste, was ich jahrelang unterdrückt und weggekifft habe. Das kommt dann alles mit einem Mal hoch und man fühlt sich stark überfordert.

Das Gute ist, dass die körperlichen Entzugserscheinungen endlich weniger werden und das Schwitzen aufhört. Die 2. Phase ist also eine Mischung aus zunehmender psychischer Belastung und abnehmender körperlicher Belastung.

In dieser Phase des Cannabis-Entzugs geben die meisten auf. Zu anstrengend und unangenehm kann es sich anfühlen, was aber für dich keine Option sein sollte.

Wenn du diese nämlich überstanden hast, fühlst du dich wie ein neuer Mensch. Dein Selbstwertgefühl schießt nach oben, genauso wie dein Stolz über den gegangenen Weg.

Das Geheimnis ist also, genau zu wissen, was passieren kann. Dadurch kannst du nicht überrascht werden und die Situation wird dich nicht überfordern. Du musst dich nämlich nicht nur mit angestauten Problemen beschäftigen.

Bewältigungsphase Cannabis

Das sind nur einige von vielen möglichen Entzugserscheinungen, die dich während der 2. Phase begleiten können. Vielleicht hast du ja Glück und bist eine/r von denen, die nur ein paar unruhige Nächte haben und etwas schwitzen. Das wirst du leider erst herausfinden, wenn du loslegst.

Wenn du es nicht darauf ankommen lassen willst, dann informiere dich frühzeitig. Die richtige Vorbereitung und das Wissen über jede mögliche Entzugserscheinung und Besonderheit ist der Schlüssel, um mit dem Kiffen erfolgreich aufzuhören.

„Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber ich weiß, dass es anders werden muss, wenn es besser werden soll.“

6. Die Realisationsphase (Phase 3 | ca. Tag 21-49)

Die letzte Phase des Cannabis-Entzugs beginnt im Durchschnitt ab Woche 3! Die Realisationsphase ist definitiv die angenehmste der 3 Phasen! Körperliche Entzugserscheinungen sind ab diesem Zeitpunkt in den meisten Fällen nicht mehr vorhanden. Jetzt spielt sich alles nur noch im Kopf ab. Es ist aber nicht nur wie in der 2. Phase, wo du mit psychischen Entzugserscheinungen zu kämpfen hast. Hier geht es mehr darum, den Kopf zu ordnen und Perspektiven zu schaffen.

Du musst dein Leben neu strukturieren und planen. Es bringt dir nämlich nichts, clean zu werden und genauso weiterzuleben wie vor dem Entzug. Solltest du nichts ändern, wirst du früher oder später höchstwahrscheinlich wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen. Jetzt geht es darum, dich neu zu erfinden und mit deiner Vergangenheit abzuschließen.

Dazu haben wir in unserem Onlinekurs den YouTuber Janis Gatzemeier für unser Projekt gewinnen können. Er erklärt dir, wie du dein neues Leben strukturierst und deine geplanten Veränderungen erfolgreich umsetzt. Zudem solltest du dir über deine Ziele und dein Umfeld Gedanken machen.

7. Ab wann fühle ich mich wieder gut?

Obwohl THC-Rückstände (THC-COOH) bis zu 3 Monate im Blut nachgewiesen werden können, nehmen diese in der Regel nicht so lange Einfluss auf dein Wohlbefinden.  Sich wieder ausgeglichen zu fühlen, ist im Durchschnitt nach 7 Wochen der Fall.

Tatsächlich gibt es aber manche Langzeitkiffer, die durch ihren sehr guten Stoffwechsel schon nach einigen Tagen wieder ausgeglichene und gute Laune haben.

Leider gibt es auch Betroffene, die länger als 7 Wochen brauchen, um sich allgemein gut zu fühlen. Spätestens nach 12 Wochen sollte aber wirklich jeder wieder eine Grundzufriedenheit verspüren, die durch THC Rückstände nicht mehr beeinflusst ist.

Entzugsphasen überstehen

8. Warum fühle ich mich nach den 3 EntzugsPhasen nicht besser?

Wenn du dich nach 12 Wochen immer noch schlecht oder depressiv fühlst, dann hat das in den meisten Fällen nichts mehr mit dem Cannabis-Entzug oder den THC-Rückständen an sich zu tun.

Langjähriger Konsum von starkem oder verunreinigtem Marihuana in Kombination mit den dadurch entstandenen negativen Lebensumständen können zu psychischen Erkrankungen führen und müssen von einem Facharzt behandelt werden. Es liegen wahrscheinlich tiefere Probleme vor, die nicht durch einen THC-freien Körper und Geist behoben werden können.

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9. Fazit zu den 3 Entzugsphasen

Die 3 Phasen des Cannabis-Entzugs dauern durchschnittlich 7 Wochen und können sich durch die oben angegebenen Faktoren verkürzen oder auf maximal 12 Wochen ausdehnen. Wenn man die Besonderheiten der verschiedenen Phasen kennt und auf alle Entzugserscheinungen vorbereitet ist, ist der Entzug mit ein wenig Willenskraft relativ einfach zu überstehen. 

Hausmittel und rezeptfreie Präparate gepaart mit umfangreichem Wissen sind der Schlüssel zum Erfolg und zum selbstbestimmten Leben! Lass uns in den Kommentaren wissen, welche Phase für dich die spannendste wird und wann du mit dem Cannabis-Entzug starten willst.

Wenn du es schon getan hast, dann wird der 4. und letzte Teil der Spannendste. Es geht darum, während der 3 Phasen des Cannabis-Entzugs und auch danach nicht rückfällig zu werden.

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Melli

Über die Autorin

Hi, ich bin Melli und seit 2022 mit dabei. Ich habe es durch die Entzugskur geschafft, mit dem Kiffen aufzuhören. Jetzt will ich anderen helfen, mehr über den Entzug und den Konsum zu erfahren. Bewertungen und Feedback in den Kommentaren würde ich toll finden!

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18 Kommentare

  1. Hey. Mein Name ist Dennis und ich Kiffe seitdem ich 16 bin ( Mittlerweile sind es 7 Jahre ). Ich habe vor 4 Tagen aufgehört und habe am Tag 5-6 G geraucht !! Ich weis es ist unglaublich und ich selbst bin mir bewusst, dass es mehr ist, als viele andere zu sich nehmen bzw. nahmen. Ich war selbstständig und habe wegen meines hohen Einkommens, 1KG Vakuumverpacktes HAZE im Schrank gehabt. Wenns leer war, habe ich mir sofort neues besorgt. Mittlerweile sitze ich hier und sehe Kommentare wie: „Grass ist heilend oder hat eine heilende Wirkung“. Es stimmt teilweise! Wir reden hier von „unsauberes Grass“, welches wir alle 100% zu uns nahmen. Ich bin in einem Ghetto aufgewachsen und kenne unzählig viele Ticker, die sehr eng mit mir im Kontakt sind. Sie wissen meistens selbst gar nicht, was drinnen steckt, wenn sie es vom „Großhändler“ abholen! Wenn es um reines Grass geht (Medizinisches , welches echt sehr rein ist) habt ihr recht. Da wir aber wahrscheinlich BZW die meisten nur gestrecktes Zeug zu uns nahmen, bezweifele ich, dass es gut ist oder war. Ich weis es sind nicht viele Tage vergangen aber iwann im Leben kommt ein Zeitpunkt, wo man darüber nachdenkt, was man tut, getan hat oder warum. Ich würde vorschlagen, auf eigener Art und Weise damit klarzukommen. Jeder Körper reagiert anders auf die Abbauphase von THC! Was dem einen passiert, passiert dir nicht gleich auch. Will keinen was beibringen. Die meisten sind älter oder haben länger geraucht aber öffnet eure Augen! Ich habe NIEMALS was gegen Kiffer oder gegen Leute die es mögen. Ich habe es sehr gemocht und mag es trotzdem, auch wenn ich mir selbst geschworen habe, es nie mehr zu tun. Ich selbst habe mit Liebe zu mir selbst aufgehört. Wenn du aufhören willst, dann sofort und nicht mit den Worten ah noch einen oder morgen Abend. Ich spreche aus Erfahrung durch meinen hohen Konsum. Es schadet deinem denken, man nimmt gar nichts ernst, ausreden werden erfunden, um sich rauszureden. Wir kennen das alle. Wer hier nein sagt lügt oder ist einer von wenigen, bei dem es nicht zutrifft. Ich habe in den letzten 4 Tagen mehr erreicht und erledigt, als in 2-3 Jahren. Ich verschob alles (wichtige Termine, Freunde, Leute die ich lange kenne) und wurde außerdem nicht mehr high, auch wenn’s immer nen purer 0.6G Joint war. Krass oder? Du schaffst es auch !!! Glaub an dich, glaub an deine innere Stärke und zieh es verdammt nochmal durch! Die Leute die mit dir geraucht haben oder weiterrauchen, würden sich wünschen, wie du zu denken. Die meisten sind Seelisch sehr schwach und deshalb, greifen sie immer wieder erneut zu Cannabis. Ich weis es ist ein zu leckerer Geschmack, es macht spaß, Frauen aufreißen usw. aber das ist nicht der Sinn des Lebens. Jeder Mensch ist sein eigener Herr und auch du hast die Kraft dazu. Das einzige was alle aufhält, ist die Angst, was danach passieren könnte oder wie man damit klar kommen sollte. Negativ denken zieht dich runter! Negatives denken verbessert nichts ! Sich selbst runterzuziehen sowieso nie ! Ich wünsche jedem, der es versucht (auch die die weiterkiffen) sehr viel Erfolg und ich hoffe wirklich vom Herzen, dass dieser Post der mir aus der Seele kam, keinen trifft oder sonstiges. Will echt nur meine Erfahrung loswerden und meine eigene Meinung dazu äußern. Du entscheidest wann du was bist. Kein andere! Nie wird wer kommen und dir alles schenken. Nichts ist umsonst auf dieser Welt auch nicht das Grass was du täglich kiffst. Wenn du dich selbst liebst, tu was dafür und gib deinem sauberen Ich, die Chance, dich Clean kennenzulernen. Du kannst mehr als du denkst! Wahrscheinlich sogar viel mehr. Ich glaube an jeden einzelnen von euch und wünsche euch das beste auf dem Weg zum richtigen Leben.

    MfG

    Dennis

    1. Dennis vielen lieben Dank ich wünsche dir das selbe und schaue zu dir und deine Einstellung zum Leben hinauf.
      Bin seit 3 Wochen clean vorher 3 jahre jeden Tag bong geraucht mindestens ein zwani. Davor regelmäßig joints. Schlimmste und dümmste Zeit meines Lebens. Nun muss ich durch die entzugserscheinungen um danach das wahre Leben endlich wieder kennenzulernen. Hauptsächlich fühle ich mich schwammig, unkonzentriert und schwindelig, augenprobleme kommen auch dazu. Ich jogge viel und Bade heiß weil ich denke das man es ausschwitzen kann, ob das stimmt weis ich nicht.
      LG und viel Erfolg euch allen… auf der anderen Seite des Lebens ist das Gras grüner ..

    2. Vielen, herzlichen Dank. Du hast meiner Meinung nach etwas Wichtiges verstanden, im Respekt vor der Substanz und denen, die sich damit auseinandersetzen. Das kann ich gut nehmen. Einen guten Weg, dir.

    3. also kann ich nur aus erfahrung sprechen kiffe seid 3 jahren und hab letztes jahr mit crytos ne mille gemacht hatte aber dann kb mehr mich drum zu kümmern obwohl ich mein leben mit durchspielen könnte aber hab lieber einen durchgezogen und des pack ich iwie ned mehr und an alle die sich sagen des wird besser mit der selbst wenn man kifft: wirds nicht ahahah und des mit dem gestrecken gras kenn ich nur zu gut dake für deinen kommentar hat mir sehr geholfen
      LG Maxi Ps:
      harter leghasteniker

    4. Was von Herzen kommt berührt das Herz. Mein Herz haben deine Worte berührt und getroffen. Danke für deinen post, möge er allen die mit sich selbst kämpfen, an sich selbst zweifeln, auch die die sich selbst belügen, aber auch die, die gerade an sich arbeiten und am aufhören sind, motivieren, stärken, hochziehen, erreichen, und die Augen öffnen 🙏🏽✌🏽🙂

  2. *senftube aufdreh*
    Ich (50 und m) habe 6 Jahre lang jeden Tag massiv Cannabis geraucht um aus meiner Welt zu fliehen und schlafen zu können. Leider war der „glückliche“ und im Kopf freie Zustand nicht zu halten, die Mengen die ich geraucht habe waren schon ziemlich heftig im Vergleich zu heute. Eigentlich bin ich nur noch dem Gefühl der Anfangszeit hinterhergelaufen. Will sagen, psychische Probleme und Cannabis sind wirklich keine gute Kombination. Der Versuch durch Cannabis etwas zu erreichen, zu verändern im eigenen Kopfsalat, ist leider keine Gute Idee (oder Dressing).
    Der Entzug hat bei mir, mit allen Symptomen die diesem zuzuordnen waren, ca. 6 Monate gedauert. Die Schlafstörungen waren dabei das, was am längsten anhielt. Fieber, Schüttelfrost, Appetitlosigkeit und die Reinigung meiner Lunge (dunkle Punkte im Schleim nach dem abhusten) waren weitere Symptome. Ruhe in den Kopf zu kriegen, war aber tatsächlich das Schwerste für mich. Denn durch die Kifferei habe ich meine Probleme nur in die Zukunft verlagert und während des Entzugs hatte ich so meinen Kampf damit.
    Ich habe mich dennoch entschieden (nach weiteren 2 Jahren) wieder Cannabis zu rauchen, in Maßen und nicht mehr jeden Tag.

    Ich habe noch ein paar Tipps für alle Aussteiger*innen oder Pausierer *innen:

    1. Bei Unruhe im Kopf, Kopfschmerzen, Gereiztheit:
    Breathwork oder die Wim Hof Atemtechnik und kalte Duschen wirken Wunder.

    2. Schlafprobleme:
    Melatonin, 5-HTP, Magnesium, Ashwaganda oder ein Kombipräparat wie z.B. „Amino Night“ von Dr. Strunz können hier sehr gut unterstützen. Hier gilt probieren, geht über studieren…
    Schafft euch eine Schlafroutine an, ca. 2 Stunden vorm zu Bett gehen blaues Licht meiden (TV, Handy, Tablette etc.), das Licht in den Räumen auf ein Minimum dimmen (Kerzen?) und vll. Meditation.
    Meditation ist nicht deins? Dann versuche es mit Breathwork, progressiver Muskelentspannung, beten oder oder oder… es gibt unzählige Möglichkeiten der inneren Einkehr, du musst nur etwas passendes finden!
    Und noch was, Sex (auch alleine) ist ein sehr gutes Schlafmittel. Aber nehmt, wenn ihr sie nehmt, die Präparate hinterher!

    3. Ich kriege NICHTS zu Essen runter!
    Ich habe unfreiwillig knapp 15kg in dieser Zeit verloren und nach einer Lösung gesucht.
    Dein Körper braucht Proteine, sonst baust du heftigst ab. Es gibt Knochenbrühe (z.B. BROX sehr lecker) die warm gemacht und langsam geschlürft wahre Wunder wirkt. Für Veganer habe ich leider keine selbst getestete Lösung, ausser vielleicht Protein Puddings?

    4. Schwitzen? Schwitzen!
    Geht raus, lauft, rennt, joggt, schwimmt, fahrt Rad, macht Kraftsport für mindestens 30min/Tag. Völlig egal was, aber bewegt euch. Aber (ACHTUNG!!!), darauf achten, dass ihr 3-4 Stunden vorm zu Bett gehen keinen Sport mehr macht.
    Der Sport regt den Stoffwechsel an und ein erhöhter Stoffwechsel führt zu einer schnelleren Ausscheidung der THC „Reste“.
    Sport regt wiederum den Hunger an usw…
    Aber bitte achtet darauf euch nicht zu überfordern, ein Übertraining ist kontraproduktiv.
    Du glaubst du kannst kein Sport machen, weil du dich viel zu schlapp und krank fühlst? Glaub mir, ich dachte ich müsste sterben in der ersten Woche und bin dennoch raus und gelaufen, von Joggen keine Spur, ich bin einfach nur spazieren gegangen… jede verdammte Art der Bewegung hilft.

    5. Ich werde mitten in der Nacht wach und kann nicht weiterschlafen.
    Ich hatte in den ersten Nächten so im Schnitt 2-4 Stunden Schlaf.
    NICHT liegenbleiben, Grübeln macht NICHTS besser. Aufstehen und den vermissten Schlaf innerlich auf die nächste Nacht legen, hinterher trauern bringt nichts und sich verrückt machen auch nicht. Irgendwann kommen ein paar Stunden mehr Schlaf, aber es kann auch wieder weniger werden, hier war für mich der Geduldsfaden am weitesten strapaziert. Ich habe diese Zeit in aller Herrgotts Frühe genutzt um zu meditieren und mich zu dehnen und habe Podcasts über alles mögliche in dieser Zeit gehört. Ich habe ausschliesslich ruhige Dinge getan und irgendwann empfand ich diese Zeit als Segen, denn ich hatte ja plötzlich zusätzliche Zeit die es zu nutzen galt.

    6. Der Kopf will einfach nicht sein Maul halten!
    Ich habe während des Entzugs und darüber hinaus ein Tagebuch geschrieben und alles aufgeschrieben was mir durch den Kopf ging und was verarbeitet werden wollte. Schreiben befreit, denn während des Schreibens ist man auf etwas fokussiert und das reduziert die Grübelei. Das immer mal wieder zu lesen, hilft mir dabei das durchlebte nicht zu vergessen…

    7. Routinen sind wichtig.
    Macht euch einen zeitlichen Plan für alles, auch für eure Freizeit. Macht Pläne für den nächsten Tag. Aufstehen, Zähneputzen, Kaffe machen usw… Das lenkt vom Grübeln ab und lässt euch einfacher durch schlaflose Zeiten gehen.

    Ihr schafft das!

  3. Ich habe vor zwei Tagen aufgehört zu kiffen, ich stand heute Morgen auf und mir war massiv schwindelig.
    Also googelte ich, ob und was für Entzugserscheinungen auftreten können.
    Und tatsächlich muss ich sagen, das fast alles aufgelistete bei mir Auftritt.
    Suchtdruck, Magenkrämpfe und Erbrechen kann ich zum Glück bis jetzt ausschließen.
    Ich habe Abends massive Angstzustände, bin leicht depressiv und ich fühle mich körperlich schwach, wegen den Symptomen die eben grade bei mir auftreten. Aber trotzdem, werde ich den Entzug nicht abbrechen!
    Das hier geht an ALLE da draußen, habt den Mut und hört auf zu kiffen. Dieses Zeug hat teilweise mein Leben & meinen Alltag viel viel schlechter gemacht. Zum Glück hatte ich diese Einsicht, nach einem Jahr Dauerkonsum von selbst.
    1 Joint in deinem Leben wird dich nicht töten, aber im Endeffekt kann ich jedem nur raten, die Finger von jeglicher Droge zu lassen.
    Die Entzugserscheinungen, die ich erlebe, sind wirklich furchtbar, man lernt seinen Körper und seine Psyche von einer ganz Anderen Seite kennen und glaubt mir einfach, diese Seite wollt ihr von eurem Körper nicht kennenlernen!
    Wenn ihr die Möglichkeit habt zu entscheiden, dann seid stark genug und sagt Nein!

    1. Besser hätte ich es nicht sagen können. Bin jetzt bei Tag 7 und ich könnte durchdrehen. Am schlimmsten ist diese innere Unruhe, macht einen verrückt. Aber an sich geht’s, durchziehen lohnt sich 🙂

  4. Hallo heisse Marco habe 16 Jahre jeden tag lang gekifft und somit mehr als die hälfte meines lebens damit verbracht !
    Dennis du sprichst sehr reflektiert und nicht abwertend über andere finde ich sehr stabil gönne dir das bin grad bei tag 18 ca.

    habe jeden tag ca.5-15 gramm geraucht nacher zu anfang natürlich weniger aber immer von morgens bis abends egal was anlag ob kurz wach wurde oder vor job oder familien treffen …will meine erfahrung auch bischen teilen aber alles zu erzählen würde hier nicht rein passen .
    konnte mir nie vorestellen wie es ist nur 1 Tag ohne zu sein meistens nichtmal ein paar stunden es war also sehr ernst und übertriebener konsum
    hatte früh damit zu tuen mein vater sas als dealer als kleines kind war im knast und wollte immer verstehen wieso er denn weg mit drogen gegangen ist und habe mich früh selbst drin ausprobiert was am ende auch mein ganzes leben beinflusst hat er habe ich alle soziallen kontakte verloren immer weniger zeit mit echten freunden und familie verbracht meinen job verloren kriminell geworden zuhause mit 18 rausgeflogen ohne eine wohnung angefangen drgen zu verkaufen damit ich genug geld dafür und zum leben habe früher fand das cool und war überall bekannt und angesehen für meine Presents im jungen alter da kann ich mir heut nix von kaufen und wollte denn sorgen nur entfliehen war doch nur ein kleiner junge auf der flucht vor sich selbst in dieser welt kann man sich shcnell verlieren habe nacher auch andere drogen konsumiert phasen weise immer mal wieder was die sucht verstärkt hat auch wenn mein wille stark genug war mich von dieses chemischen drogen immer wieder zu distanzieren nach einer zeit blieb ich anfällig auf vieles mit 28 ca. vor 2-3 jahren war der höhe punkt habe regelmässig speed ,mdma,tilidin oder koks konsumiert ,alkohol cannabis war kurz davor kontrolle für immer zu verlieren neben bei bewahrung eine handvoll laufende verfahren keien versicherung ,schulden 50k beim staat ,nur das dealen habe nie aufgegeben 13 jahre habe drogen aller art verkauft ers gramm weise nacher killos aus holland sogar ganze plantagen habe ich angepflanzt nur um diese sucht zu finanzieren und meine identität zu vergrößen konnte mich ja nur darüber defenieren wurde rapper und fing an dinge in meine songs zu verpacken als thearapie aber auch auf hoffnung auf erfolg weil was konnte ich sonst nichts …am ende hatte ich alles verloren was mir mal lieb war musste ers am boden an kommen um wach zu werden und das wurde ich letzendlich auch nicht wirklich von selbst wenn ich ehrlich zu mir selbst bin .hatte glück habe im raushc eine frau kenenn gelernt ihr nicht von allen problem erzahlt weshalb es am ende auseinander ging aus der bezihung ist ungeplant ein kind enstanden und habe mir auch wenns nicht geplant war immer gewünscht mal ein guter vater zu sein auch wenn bis dahin nur ein ferner traum war wurde es aufeinmal realität und ernst obwohl nie gelernt hab wie ein vater richtig ist weil meiner nie da war und sich eins cheiss interessiert hat hab ich mir geschworen ich werd es besser machen mich ändern .das war so ein weiter weck das mein sohn 16 monate jetzt mein leben auf denn kopf gestellt hat er war mein held meine mission meine hoffnung mein licht und ich fing an mich stück für stück zu verändern dinge infrage zustellen mich infrage zustellen mein ganzes verhalten meine blindheit ich war ein narr mein halbes leben und wollte das er mich nie sieht wie ich mein vater als junki so hörte ich auf zu ticken und mit allen drogen ausser cannabis wie gesgat es ging nichts von heut auf morgen es war bis heute ein kampf der mich seid jahren begleitet aber etwas war anders ich war anders und plötzlich gingen dinge leichter von der hand .nach 14 monaten in denn ich vieles schlechte hinter mir gelassen hab auch die kriminalität die michs sehr geprägt hat vorher .nun auch der verzicht auf weed rauch nicht mal mehr tabak trink zwischen durhc nicht mal ein bier hab angefangen zu meditieren mich von manchen menschen zu entfernen meine familie teilweise aufzuklären und wieder zu sehen sport zu amchen meien ernährung umzustellen aber wie gesgat nicht alles von jetzt auf gleich jeden tag ein stück besser wollte ich es machen und heute hab selbst das weed was mein letztes laster war aufgegebn bin bei tag 18 aber wäre schon weiter bei tag 31 aber habe nach 13 tage noch ein letzten joint rauchen wollen denn nur zur hälfte gerraucht habe weil mich beim rauchen gefragt hab warum mach ich das ich brauch das nicht mehr war so gefühlt high vom neuen clean leben wie asterix der in topf gefallen ist also hab denn halben joint weg geworfen mir flasche wasser gepackt neu angefangen zu zählen weilmich nicht selbst verarschen will jetzt bei tag 18/von eigentlich 31 feht mir nichts von all denn substanzen nichts weil ich anders zurück blicke und mich nie wieder so sehen möchte meine ausgangslage war schelchter wie sie nicht sein könnte aber habe mich nie aufgegeben und für mein sohn gekämpft und bin stolz das mich jetzt so darstellen kann weil ich früher nur ein schandfleck auf der erde war man hat viele fragen an sich und manches ist nicht einfach aber allein das man nach 16 jahren die möglichkeit findet sich davon zu entfernen hat mir kraft gegeben gott hat mir eine zweite chance gegeben und die werde ich nutzen habe nur die ersten tage stark geschwitzt gezittert psychische probleme ghehabt mir dinge eingeredet die nch so waren das krank werde oder das doch einfach weiter machen kann man ertappt sich wie man sich selbst verarschen möchte aber das ging vorbei nach 7-8 tagen ich schwitze nachts wie ein schwein wirklich wach mehrmals nach intensiven träumen auf die ich genau weis errinere mich an alles so ein durcheinander errinerungen die 10-20 jahre lat sind mit gedanken und erfahrungen aus denn letzen jahren war schwer krimineller dealer hab viel schlimmes getahen und erlebt vieles unterdrückt das mir als kind wiederfahren ist und manche momente gibts da sag ich mir hab nicht verdient auf gut mensch zu machen nach allem was leuten angetahen habe und selbst mich behandelt habe das ist am schwersten zu akzeptieren wer ich war und was ich bin das holt mich oft ein nachts und zwischen gedanken weis das auch viel gutes tue und reines herz habe aber hab dinge getahen die würd nichtmal ausprechen trotzdem versuch mich zu aktzeptieren jeden tag etwas mehr für mei sohn sag mir immer wieder es ist hard nahc all denn jahren alles auf kopf zu stellen aber es gibt momente die geniess ich richtig wenn zeiut mit meinem kind verbringe fühle ich alles was nie gefühlt habe manchaml möchte vor glück nur weinen selbst wenn euch das hier alles schriebe hab tränen in denn augen aber possitiv bin froh glücklich das hier los zu lassen die vergangenheit los zu lassen möchte euch das erzählen weil es menschen gibt die nicht ein bruchteil durh machen mussten denn ich durch habe und sich aufgeben und weiter verrennen Drogen sind müll ,und ihr werdet nur glück erfahren wenn ihr an euch arbeitet euch einen Sinn sucht der die lücke füllt und euch selbst anfangt zu lieben stück für stück wenn man jung ist man planlos unaufgeklärt und oft einfach verloren da draussen macht nicht auf cool vor anderen um Leute zu beeindrucken die sich ein scheiss für euer wohlbefinden gehn ! Entschuldigt meine rechtschreibung :)wenn einer fragen hatr oder helfen kann hab viel erfahrung und reich egrn die hand wenn sie einer brauch gebt niemals auf seid stark auch wenn es rückschläge gibt es niemals zu spät sich zu ändern ich bin ein beweiss dafür wer euch was anderes sagt lügt glaubt an etwas ich bete für jeden von euch der es grade versucht nur das beste für euch sein leid teilen tut gut 🙂

    1. Hallo Marco!
      Danke für deinen Beitrag.
      Er ist wirklich unter die Haut gegangen und ich wünsche dir und deiner Familie nur das beste und mach weiter damit Leute zu unterstützen, die Welt braucht mehr Menschen wie dich. LG

  5. Ich möchte Danke sagen!
    Mein Mann ist seit August 2020 komplett weg von dem Mist! 15 schwere Jahre, sind endlich vorbei!
    Am Anfang seiner Sucht waren wir bereits 3 Jahre zusammen, sind aber aufgrund seines Problems gescheitert.
    Wir sind vor 5 Jahren wieder zusammengekommen und obwohl er davon nicht weg war, stand er mit beiden Beinen erfolgreich im Berufsleben und war abgesehen davon, ein absolut verlässlicher Partner. Letztes Jahr hatte ich die Nase voll von diesem Gefühl, ein Doppelleben zu führen. Ein guter Vater war er trotz allem immer. Doch seine Sucht passte da nicht mehr rein.

    Dein Programm war die Reaktion auf ein Ultimatum: „Das zeug oder die Kinder und ich.“ Beides ging nicht mehr. Die Kinder waren dann 2 Tage bei meinen Eltern und wir haben uns alle Videos aus der Entzugskur angeschaut.
    Bei der Aufzählung, welche Punkte für eine Sucht sprechen und gegen den kontrollierten Konsum, mussten wir beide weinen. Mein Mann schämte sich wahnsinnig dafür, es nicht schon früher erkannt zu haben.

    Ab diesem Moment wurde alles anders!!! Er hatte außer dem Schwitzen keine Entzugserscheinungen. Wir waren uns sicher, dass es schlimmer werden würde, nach 15 Jahren des täglichen Konsums!!! Zum Glück war es bei ihm nicht so.
    Was ihm im Nachgang besonders auffiel, war ein anders funktionierendes Gedächtnis. Filme die wir bereits geguckt hatten waren für ihn wie neu. An vergangene Situationen konnte er sich nicht erinnern.

    Seine Erkenntnis? Nie mehr benebelt das Leben an sich vorbeiziehen lassen.
    Nun ist er weg davon. Wir sind endlich angekommen, verheiratet, 2 Kinder und 2 Hunde in einem kleinen Reihenhaus.
    Deine klaren Worte haben uns ein normales Leben geschenkt und uns als Familie stark werden lassen!
    DANKE!!!!

  6. Hi! Mein Name ist Raquel, und ich würde gerne auch meine Geschichte hier teilen. Auch wenn ich niemandem gönne abhängig von irgendeiner Substanz zu werden und dann durch den Entzug zu müssen, finde ich es doch beruhigend nicht alleine zu sein. Die Geschichten, die von den Verfassern der anderen Kommentare geteilt wurden, haben mich sowohl inspiriert als mir auch Mut zugesprochen, und dafür kann ich mich nur bedanken. Ich wünsche euch alles Gute! 🙂

    Mein Konsum begann an meinem 18. Lebensjahr, und zwar so ziemlich am gleichen Tag wo ich 18 wurde. Ich hatte ein Mal an einem Joint gezogen, woraufhin der Besitzer des Joints mich anlächelte und meinte, er sehe in mir einen zukünftigen Kiffer. Das hat ironischerweise den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn auch wenn die ersten Male furchtbar waren, ich ständig Panikattacken bekam, mir schwindelig wurde und ich mich öfters übergeben musste… die Finger davon lassen konnte ich nicht. Denn es war – ist – das perfekte Mittel um der Realität zu entkommen, und das ist etwas wonach ich bereits mein ganzes Leben strebe. Leider wahr. Ich bin jemand, der lieber flüchtet als sich Herausforderungen zu stellen, dementsprechend erschien mir Gras damals wie das Licht am Ende des Tunnels (wobei es vielmehr vergleichbar mit dem Scheinwerferlicht eines LKWs ist haha).

    Na ja, auf jeden Fall hab ich eigentlich fast sofort mit dem täglichen Konsum begonnen. Im ersten Jahr gab es zwischendurch Tage oder Wochen, wo ich durch finanzielle Gründe dazu gezwungen war Pausen zu machen, doch freiwillig war das nicht. Mir war eigentlich nur das Kiffen wichtig, ohne den Stoff verblasste das Leben und verlor an Geschmack und Reiz. Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, wie ich mein Abi überhaupt bestanden habe. Hätte auf jeden Fall besser sein können, wenn ich mich zusammengereißt hätte.

    Nach dem Abi wurde mein Konsum intensiver. Ich begann ein Scheinstudium in der wunderschönen Stadt Frankfurt, wo es schon fast kinderleicht ist an Stoff ranzukommen. Selbstverständlich verschlechterte sich dort mein Zustand enorm. Dazu kam noch die Pandemie, der Lockdown, die Online Kurse… Ich rutschte immer weiter in meine Abhängigkeit. Irgendwann brach ich das Studium ab, und dann verbrachte ich ca anderthalb Jahre damit Tag ein, Tag aus zu kiffen. Ich wachte auf, aß schnell was, und dann wurde der erste Joint angehauen. Es war ungesund und irgendwie auch richtig dreckig, denn ich tat sonst nichts, absolut rein gar nichts, als kiffen und faulenzen.

    Irgendwann musste ich mir einen Job suchen, denn das Gras musste ja auch finanziert werden. Tatsächlich hat es mir sehr geholfen einen Vollzeitjob zu haben, denn so konnte ich wenigstens meinen Konsum runterschrauben. So kifffe ich „nur noch“ abends. Viel weniger als früher, aber trotzdem noch nicht ideal.

    So. Das sind 4 Jahre Dauerkonsum zusammengefasst. Tatsächlich hatte ich gar nicht vor überhaupt jemals aufzuhören. Als Jugendliche war ich immer der festen Überzeugung, ich würde nicht älter als 19 werden, und als es dann doch weiterging fühlte ich mich verloren. Keine Ziele, keine Leidenschaft, gar nichts. Also warum sich nicht einfach tot kiffen?

    Diese Einstellung hatte ich noch bis vor ganz kurzem. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich immer noch nicht weiß, was ich mit meinem Leben anstellen soll, obwohl ich bereits 22 bin. Doch vor ein paar Tagen bin ich richtig krank geworden, akute Bronchitis. Wenn ich huste, habe ich das Gefühl, als würde meine Lunge bald rauskommen. Ich habe ekelhaften Auswurf, der aussieht, als würde er schon seit Monaten meine Lungen verkleben (was vielleicht gar nicht so weit hergeholt ist). Das mag jetzt vielleicht lächerlich klingen, doch jetzt wo ich so krank bin, kriege ich auf einmal richtige Angst vor dem Tod. Um genauer zu sein, Angst vor den Konsequenzen meines Konsums. Denn ich mag noch jung sein, doch die Zeit schreitet stets voran. Irgendwann überschreite ich einen Punkt, an dem die Schäden nicht länger reparabel sind. Und davor habe ich tierisch Angst. Denn die Wahrheit ist, dass es mir gefällt richtig zu atmen.

    Und da hat es endlich klick gemacht. Es gefällt mir zu atmen. Es gefällt mir zu leben. Irgendwo unter meinem Pessimismus und meinem Wunsch nichf länger hier zu sein, gibt es einen Teil, der sich an das Leben klammert. Einen Teil, denn ich vor vier Jahren aus den Augen verloren hatte. Und jetzt wo ich krank im Bett liege fällt mir das wieder ein.

    Normalerweise wenn ich krank war, egal wie schlimm, habe ich nichtsdestotrotz weiter gekifft. Ich weiß gar nicht, was dieses Mal anders ist. Das ist nicht mal mein schlimmster Krankheitsverlauf seitdem ich kiffe. Doch irgendwas rüttelt an mir, gibt mir innerliche Ohrfeigen und fleht mich an mich besser um mich zu kümmern. Denn die Wahrheit ist, dass ich das Leben noch nie richtig kennenlerne konnte – ich bin bisher immer davor weggelaufen, sei es durch Drogen oder andere Mittel – und nun besteht endlich der Wunsch es doch zu tun.

    Deshalb habe ich dieses Mal einfach spontan gesagt, ich würde erst wieder kiffen, wenn ich wieder gesund bin. Doch jetzt wo es bergauf geht, möchte ich gar nicht wieder in den alten Rhythmus zurückfallen. Ich möchte mich bessern, möchte mir selbst die Chance geben mich zu entfalten. Ich war noch nie nüchtern erwachsen. Das ist ein heftiger Gedanke wenn man bedenkt, dass ich seit vier Jahren offiziell erwachsen bin. Ich habe mich seit Jahren nicht mehr nüchtern erlebt. Ich weiß gar nicht mehr, wer diese andere Raquel ist, sein könnte, und der Gedanke das nie herauszufinden macht mich traurig.

    Deshalb möchte ich – nein, WILL ich – diese Chance nutzen mit dem Kiffen aufzuhören. Es ist eine schwierige Entscheidung die mir das Herz bricht. Mag dramatisch klingen, aber ich habe eine ungesunde Bindung zu Gras, und es fühlt sich tatsächlich an, als würde ich mit jemandem Schluss machen den man zwar liebt, der einem aber überhaupt nicht gut tut.

    Ich wünschte es wäre anders gelaufen, dass ich nicht so ein Feigling gewesen wäre und mich dem Leben von Anfang an gestellt hätte, doch die Vergangenheit lässt sich nicht ändern. Die Zukunft kann man aber gestalten.

    Deswegen schreibe ich heute diesen Kommentar. Ich bin erst seit wenigen Tagen nüchtern (drei Tagen), und der Weg der bevorsteht ist lang und steil. Doch ich hoffe, dieses Mal zu siegen und nicht meinen alten Gewohnheiten zu verfallen.

    Ich danke euch für den wunderbaren Artikel, überhaupt für diese tolle Seite, die mir das Gefühl vermittelt, nicht alleine zu sein. Und ich danke jeden in den Kommentaren, der seine Geschichte geteilt hat. Ich hoffe mich auf der anderen Seite als neuen Menschen antreffen zu können, und das Gleiche hoffe ich für jeden, der sich bessern möchte.

    Ich wünsche euch alles Gute, bleibt stark! Ihr seid nicht allein 🙂

    Mit lieben Grüßen,
    Raquel.

  7. Hey ihr Lieben,

    ich habe mir grade ein paar Geschichten durchgelesen und bin sehr berührt , dass ihr alle es so gut gemeistert habt. Ich selbst kiffe nicht , jedoch mein Freund und das täglich. Er hat nun vor paar Tagen seinen letzten Joint geraucht und will dem nun endgültig ein Ende setzen. Ich als Partnerin hätte gerne ein paar Tipps wie ich mit der besagten Situation umgehen kann / ihm eventuell helfen kann denn für mich ist es leider fast genauso eine Herausforderung. Wir sind grade mal bei ein paar Tagen und dennoch ist seine Laune mir gegenüber unerträglich . Ich weiß, dass es auf den Entzug zurück zuführen ist , trotzdem fällt es mir schwer damit umzugehen, da ich mich (leider) nicht genau in ihn reinversetzten kann. Deshalb an euch , was hättet ihr euch von eurer Partnerin/Partner gewünscht / was hätte euch geholfen ?

  8. Guten Tag, ich bin Heilpraktiker/Psychotherapie, Mitte 70, Cannabispazient und man könnte mich durchaus als Dauerkiffer bezeichnen. Zumindest habe ich dieselben Probleme beim Absetzen des Medikamentes wie ein „Spasskiffer“, nämlich dann, wenn ich turnusmässig eine Toleranzpause einlege. Angefangen habe ich mit der Medikation nach einem schweren Unfall als Berufsreiter (Pferdewirtschaftsmeister/Reitausbidung), bei dem ein starker chronischer Schmerz im ISG zurückblieb. Durch die muskelrelaxierende und schmerzstillende Wirkung von Cannabis bin ich heute in der Lage, meinem Hobby, Ausdauersport kombiniert mit Krafttraining, nachzugehen. Üblicherweise konsumiere ich abends vor dem Schlafengehen ca. 1/5 gr. Cannabis mit 20% THC. Da ich auch Klienten mit Drogenproblemen habe, gehe ich auf Grund meiner eigenen Erfahrungen folgendermassen vor: Ich empfehle, die Dosis langsam zu Gunsten von sich steigernden körperlichen Aktivitäten bis zu einer, meiner eigenen Standartdosis , zu reduzieren. Danach wird der Rest kalt entzogen. Durch den, wie schon bei Ihnen erwähnte nun höheren Stoffwechsel, dauern die Entzugssymptome i.d. R. ca 4 Tage an. Am unangenehmsten sind die Schlafpausen zum Wechseln der Bettkleidung während der ersten 2 bis 3 Tage, wenn man nachts mehrmals schweissnass aufwacht. Ich lege mir die Wechselkleidung vorher schon am Bett zurecht. Den Sport muss man natürlich beibehalten. Danach habe weder ich noch die meisten meiner Klienten Schlafprobleme. I.d.R nehme ich meine Klienten mit ins Sportstudio. Hier treffen sie meist auf ein komplett anderes soziales Umfeld wie vorher. Die Entgiftung wäre damit abgeschlossen.
    Jetzt beginnt Phase 2.
    Wer sich mit bis zu 10(!) Joints am Tag die Birne zuballert, für den ist Cannbis das kleinere Problem. Eine Entgiftung ohne anschliessende umfassende Psychotherapie ist in solchen Fällen oft nutzlos.
    Ich selbst beobachte bei mir, dass ich, wenn die durch den nachlassenden Nachlauf des Medikamentes (Ablagern im Körperfett und Freiwerden bei körperlicher Aktivität) die Schmerzen nach ca. 3 Wochen wieder beginnen, eigentlich gar keine Lust habe wieder zu rauchen.
    Natürlich ist dies keine allgemeingültige Entzugstherapie und muss je nach Klient individuell angepasst werden, aber sie ist extrem häufig erfolgreich und eignet sich meiner Erfahrung nach hervorragend auch zur Selbsttherapie.

    Das Allerwichtigste aber ist, dass der Klient aus freien Stücken und aus freiem Willen den Entzug beginnt, weil er keine Lust mehr hat, zugedröhnt herumzulaufen. Wer auf Drängen von Eltern oder Lebenspartner widerwillig zu mir kommt, der kann sich die Mühe sparen.
    Herzlichst IKant.

    Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus der von ihm selbst verschuldeten Unmündigket. (Immanuel Kant)

  9. Hallo.
    Das ist mein dritter Versuch, alleine in diesem Jahr, um mit dem Mist aufhören zu können.
    Es ist der dritte Tag und ja, es geht mir richtig beschissen.
    In diesen drei Tagen habe ich mich viel mit dieser (und auch anderen) Websiten beschäftigt und dazu noch ein Buch gelesen und obwohl ich 42 bin und seit ca. 27 (Wow!) Jahren kiffe, habe ich doch sehr viel Neues gelernt und vieles erst zum ersten Mal verstanden.

    Nichtsdestotrotz ist es teilweise die Hölle, aber ich gebe nicht auf.

    Ich kann, gerade den Jüngeren, nur raten es nicht soweit kommen zu lassen, denn eines wird es nach jahrzehntelangem Konsum sicher nicht:

    Einfacher!

    Ich wünsche mir für die Seite einen Chat in dem sich Betroffene in Echtzeit austauschen können.

    Gerade für Menschen die ihr komplettes soziales Umfeld meiden müssen, weil die Rückfallgefahr so groß ist, wäre das sehr hilfreich, zumal man sich nicht extra in einem Forum anmelden müsste.

    Nichtsdestotrotz ist diese Website die bisher beste zu dem Thema (besser als das Buch) und es ist toll, dass es Menschen wie euch gibt, die Erfahrungen sammeln und Sie weitergeben und sich damit aufmachen anderen dabei zu helfen ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.

    Ganz großes Kino!

    Weiter so!

  10. Das sind zwar jetzt zwei Kommentare hintereinander, aber dann hat man wenigstens nen zeitlichen Abstand.

    Ich bin nicht einmal rückfällig geworden, obwohl ich in einer WG lebe in der beide kiffen.

    Der körperliche Entzug ist damit so ziemlich überstanden und es hält mich auch keiner mehr auf.

    Vielen Dank an das Team von AzK für all die nützlichen bereitgestellten Informationen.

    Nächste Woche geht es in einen neuen Job und Leute, wirklich: Nicht mehr zu kiffen fühlt sich GROSSARTIG an.

    MfG

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